Erfolgsbasis der Industrie 4.0: KMU und Gemeinden gemeinsam fit machen

Ehrengast Werner Theiner lud beim CI4-Messeempfang der „it-sa 2018“ zur Mitwirkung ein

[CI4, 06.11.2018] Die Problematik der unzureichenden Versorgung mit Rechenzentren insbesondere auf dem Land und konkrete Lösungsansätze rückte das Cluster Industrie 4.0 zusammen mit dem Webmagazin datensicherheit.de beim gemeinsamen Messeempfang auf der „it-sa 2018“ in Nürnberg in den Fokus. Ehrengast Werner Theiner, Geschäftsstellenleiter Süd, eco – Verband der deutschen Internetwirtschaft e.V., warb für die gemeinsame Erschließung der Fläche – die Einstiegshürden für Unternehmen und Gemeinden seien bewusst niedrig angesetzt.

Elementare Voraussetzung für erfolgreiche Digitale Transformation

Die Verfügbarkeit schneller Vernetzungsmöglichkeiten und die Sensibilisierung der Entscheiderebene gerade in den kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), aber auch bei den Behörden sind elementare Voraussetzung für die erfolgreiche Digitale Transformation – doch treten sie bisher noch zu oft in der öffentlichen Darstellung und Diskussion zurück.
Wo die KMU aber keinen Breitbandanschluss ans Internet haben, wird es auch keine Industrie 4.0 geben können. Auf dem Messeempfang des Clusters Industrie 4.0 am Stand von „datensicherheit.de“ am 10. Oktober 2018 stellte Werner Theiner daher die Initiative Digital vor und verkündete die regionale Zusammenarbeit mit dem Cluster Industrie 4.0.

Digitale Transformation: Chefsache für KMU-Entscheider!

Theiner führte aus, dass es schwierig sei, Mittelständler zu Veranstaltungen in Metropolen wie z.B. Berlin oder München zu bewegen, bei denen Schlagwörter wie etwa „disruptive Geschäftsmodelle“ im Mittelpunkt stehen und eher Unverständnis hervorrufen.
Häufig seien KMU-Entscheider auch der Ansicht, dass das Thema Digitale Transformation den Mittelstand ja gar nicht betreffe und eher etwas für die „Großen“ sei. Hier soll nun die Idee der Initiative Digital ansetzen, welche sich mit den Zielen des Clusters Industrie 4.0 (u.a. der Fokussierung auf den Mittelstand) deckt.

it-sa 2018: Ansprache Carsten J. Pinnow
Foto: Dirk Pinnow

Begrüßung der Gäste beim Standempfang auf der „it-sa 2018“ durch Carsten J. Pinnow (r.)

Informationen in die Regionen tragen!

Die Initiative Digital plant auf KMU fokussierte, für Entscheider interessante Veranstaltungen in den Regionen, welche mit „Hausverstand“ (Süddeutsch/Österreichisch für „gesunder Menschenverstand“) praxisnah die Chancen der Digitalisierung aufzeigen und konkrete praktische Lösungen präsentieren sollen.
Dazu sollen Bürgermeister und Landräte in den Regionen angesprochen und um Stellung einer geeigneten Räumlichkeit nebst kleinem Catering gebeten werden.

it-sa 2018: Ehrengast Werner Theiner
Foto: Dirk Pinnow

Werner Theiner, CI4-Ehrengast 2018, fordert „Hausverstand“ bei der gezielten Ansprache des Mittelstands und der Kommunen

Infrastruktur aus lokalen Rechenzentren für KMU und Verwaltung

Im Zusammenschluss mit namhaften Unternehmen, Organisationen und Verbänden möchte die Initiative Digital Landkreise und Gemeinden in Deutschland bei ihrem Anliegen unterstützen, Unternehmen „fit für die Digitalisierung“ zu machen. Hierfür steht den KMU ein Team aus anerkannten Fachexperten kostenfrei als Sparringspartner und Ratgeber zur Verfügung.
Zudem soll in Kooperation mit anderen Initiativen das Projekt „GemERZ“ umgesetzt werden: Dieses baut – in enger Absprache mit den jeweiligen Landräten und Bürgermeistern – eine Infrastruktur aus lokalen Rechenzentren auf und versorgt die Regionen bei Bedarf entsprechend mit schneller Glasfaseranbindung.

Gemeinde-Rechenzentren: Hilfe bei der Konzeption, der Finanzierung bis zum Betrieb

So, wie die Initiative Digital Unternehmen in Deutschland „digital-fit“ machen möchte, soll das Projekt „GemERZ“ Gemeinden und Regionen „smart-fit“ machen:
Nun setzt die Digitale Transformation niedrige Latenzzeiten bei zunehmenden Datendurchsätzen voraus und erfordert deshalb die Errichtung lokaler Rechenzentren. „GemERZ“ möchte hierzu nach eigenen Angaben in enger Zusammenarbeit mit den Betreibern, Bauträgern und Ausstattern von Rechenzentren, sowie den Landräten und Bürgermeistern ein Anforderungsprofil erstellen und das lokale Rechenzentrum von der Finanzierung bis zum Betrieb begleiten.

Einstiegsvoraussetzungen für Gemeinden niederschwellig

Benötigt werden am betreffenden Ort Grund und Boden, der erworben und bebaut werden kann, und die Zusage von jeweils mindestens drei dort ansässigen mittelständischen Unternehmen sowie der städtischen Einrichtungen, Daten und IT-Services mindestens zehn Jahre vor Ort zu hosten.
Ein Standort kommt demnach z.B. in der räumlichen Nähe eines Heizkraftwerkes in Frage – idealerweise mit der Möglichkeit der Abwärmenutzung zur Stromerzeugung (sogenannte Kraft-Wärme-Kopplung) bzw. der Zuführung der Abwärme in das Fernwärme-Netz usw. – „GemERZ“ hat sich dem Stichwort „Green Data“ verpflichtet. Theiner ist auch Mitglied der „GemERZ“-Projektleitung – er lud das Cluster Industrie 4.0 zur Mitwirkung an diesem ambitionierten und für die Digitale Transformation grundlegenden Vorhaben ein.
Auf dem am 30. Oktober 2018 gemeinsam mit dem VDI/VDE-Arbeitskreis Sicherheit zu Gast bei der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) in Berlin durchgeführten traditionellen „HerbstForum“ des Clusters Industrie 4.0 berichtete CI4-Gründungspartner Carsten Pinnow über Werner Theiners Vortrag beim „CI4-Messeempfang“.

CI4-Herbstforum 2018
Foto: Robert Pinnow

Carsten J. Pinnow (l.) berichtet beim „CI4-HerbstForum“ am 30.10.2018 über den Standempfang auf der „it-sa“ – sein persönliches Fazit der Messe trug Dirk Pinnow (r.) vor

Weitere Informationen zum Thema:

INITIATIVE DIGITAL, 28.08.2018
Ein Rechenzentrum für jede Gemeinde / Datacenter Day 2018 stellt die „Initiative Digital“ vor

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